Getroffene Hunde bellen!
Da macht sich der Redakteur einer überregionalen und nicht zwingend von ländlichen Themen geprägten Tageszeitung gleichen Namens, der taz, daran und auf den Weg, einmal das Stimmungsbild zum Wolf dort zu ergründen, wo er tatsächlich vorkommt. Es erscheint ein Artikel, dem man an Umfang, Anzahl und Herkunft der zitierten Gesprächspartner sowie Inhalt etwas anmerken kann, was im schnelllebigen Journalismus heutiger Zeit nicht selbstverständlich ist: Umfassende Recherche!
Sicher ist es hierzulande schon länger so, dass Artikel über das Reizthema Wolf, wo immer sie erscheinen, immer bei der einen oder anderen Seite allergische Reaktionen hervorrufen. Dabei ist bei den Bewohnern ländlicher (Wolfs-)gebiete inzwischen eine gewisse Immunität gegenüber städtischem mainstream-Journalismus zu verzeichnen. Kuschelweich der Marke Canis lupus wird inzwischen schlicht ignoriert.
Aber was passiert, wenn eine engagierte Tageszeitung, von einer wolfseuphorischen Klientel im eigenen Lager verortet, mit Artikeln daherkommt, die schlicht das zeigen, was man früher von handwerklich gutem Journalismus erwartete: Umfassende Recherche!
JA SIE BELLEN! Fürsprecher des Wolfes, die nicht in seinem Verbreitungsgebiet leben, aber seit seiner Rückkehr nach Deutschland bestens an ihm mitverdienen, verunglimpfen das Ergebnis einer Recherche, welche nicht der eigenen Denkrichtung entspricht. In der Kritik gebrauchte Redewendungen erinnern an den historischen Begriff der „staatsfeindlichen Hetze“. Aus Oberammergau lässt sich über die Betroffenheit der Landnutzer, die zwischen den Resttagebauen der Lausitz extensive Weidewirtschaft betreiben, gepflegt philosophieren.
Besonders pikant wird die Kritik dann, wenn sich ein Rissgutachter des Landes Brandenburg & Wolfsbotschafter des NABU dazu hinreißen lässt, den Autor des Artikels in der Einleitung seiner Kritik erstmal so richtig persönlich zu diffamieren. Herr Hartleb, wenn man Argumente hat, geht das anders!
Nur bitte, wenn man im Glashaus sitzt - nein falsch - können einen alle sehen. Weder dem Moderator unterschiedlicher Gremien zur Entwicklung von Managementplänen oder vergleichbaren Papieren, noch einem in staatlichem Auftrag agierenden „Rissgutachter“ stehen öffentliche Parteinahmen zu! Dem Herrn Rissgutachter und seinen Auftraggebern seien dazu die Stichworte „Gutachter“ und „Parteinahme“ besonders ans Herz gelegt.
Dem Verfasser des Artikels in der taz sei ans Herz gelegt: BITTE MACHEN SIE GENAU SO UND HANDWERKLICH SAUBER WEITER! Nur dann sind Ihre Artikel auch für denkende Menschen verdaulich, die nicht nur ihre eigene Meinung lesen wollen. Propaganda war früher - oder?
DANKE Herr Maurin!
Wem der wirklich lesenswerten Artikel, auf den in diesem Beitrag Bezug genommen wird, nicht bekannt sein sollten, hier noch einmal der Link dazu: